Tier- und Umweltschutz

Die Kleingartenanlage grenzt an die Tonkuhle, die Amphibien, Brut- und Gastvögel beherbergt. Über Ackerflächen, die mit Wildkräutern und heimischen Pflanzen bestellt sind, erreicht man nordöstlich die Höhenzüge des Vorholzer Berglands (Galgenberg, Spitzhut und Knebelberg) mit seinem Naturschutzgebiet, somit obliegt auch uns der Auftrag zum Erhalt und Wiederaufbau der Artenvielfalt als „Schutzzone“ .

Vogelschutz

Eine angemessene ganzjährige Zufütterung, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Vogelschutz:

 

Die Futterstelle sollte möglichst in der Nähe von einem Gebüsch (Deckung) angelegt werden, allerdings so, dass Katzen ihrerseits die Deckung nicht nutzen können.

Die Gefahr von Scheibenanflügen lässt sich reduzieren, in dem die Futterstelle nicht direkt am Fenster eingerichtet wird.

 

Für den Winter gibt es folgende Empfehlungen:

 

Streufutter mit hohem Anteil an Sonnenblumenkernen, Hanf und wenig Getreide (das nur einige Arten bevorzugen), dafür mit mehr Erdnüssen als besonders hochwertigem Futtermittel

 

Fettfutter mit vielen Haferflocken und auf der Grundlage von geeignetem Fett*, das Frostsicherheit und höchsten Nährwert gewährleistet

 

Meisenknödel oder entsprechend geformtes Fett* - bei Bedarf Apfelstücke für Amseln, aber auch Wacholderdrossel, u. a.

 

*Rindertalg mit etwas Speiseöl in einem Topf verflüssigen (aber nicht kochen) und mit der gleichen Gewichtsmenge Weizenkleie, Haferflocken, Körnermischung vermengen und entsprechend in Form bringen (Knödel, Blumentöpfe etc.)

 

Zusätzlich wird empfohlen folgendes Futter zur Verfügung zu stellen:

- Erd-, Hasel- oder Walnussbruch vorzugsweise in Spendern

- Energiekuchen (Fachgeschäft)

- kleine Sämereien (Distel- oder Salatsamen, Nigersaat, Mohn)

- spezielles Weichfutter mit getrockneten Insekten, Kleinkrebsen etc.

 

Es ist zu beachten, dass die Tiere nicht an folgende Nahrungsmittel herankommen:

- Tischabfälle und Speisereste

- Brot und Kuchenstücke (auch Krümel)

- Braten-, Wurst- und Käsereste etc.

- Magarine, Butter, Back- und Bratfette

 

Hygiene:

- regelmäßiges Reinigen der Futtereinrichtungen (wöchentlich)

- Tränken sind täglich zu reinigen

- um Infektionsrisiken zu minimieren ist es sinnvoll, mehrere kleine Futterplätze im Garten verteilt einzurichten, Futtersilos zu verwenden

 

- keine Futterstellen unter Schlafplätze anlegen

 

Weitere Informationen zu Futtergeräten, Rezepten und vielen weiteren Tipps gibt es beim Ornithologischer Verein zu Hildesheim e. V. unter www.ovh-online.de

_________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

Bienen

In Deutschland leben etwa 600 Wildbienenarten, etwa die Hälfte steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten, einige sind bereits ausgestorben oder unmittelbar vom Aussterben bedroht.

 

 

Extreme Verwilderung und Unordnung sind jedoch nicht notwendig, um Wildbienen zu fördern, denn auch in gepflegten Gärten können Wildbienen mit vielen einfachen Maßnahmen gefördert werden.

Wildbienen benötigen eine hohe Vielfalt an Nisthabitaten. Diese lassen sich in drei Kategorien zuordnen:

 

Altholznister: Ein Teil der Arten nistet in alten Käferbohrlöchern, die die Larven von Holzkäfern und Holzwespen in abgestorbenen Holzpartien alter Bäume hinterlassen. Manche Arten, nagen ihre Nester auch selbst, zum Beispiel in alte Birnbäume.

 

Alte Bäume mit abgestorbenen Holzpartien sollten nicht entfernen werden, sondern im Garten stehen bleiben, wenn einen Baum gefällt wird, können bereits abgestorbene und wurmstichige dickere Äste und Stammpartien in einer besonnten Ecke des Gartens senkrecht aufgestellt werden. Diese Hölzer können auch für die Ausstattung eines Wildbienenhotels genutzt werden. Obstbäume sind entsprechend rechtzeitig nach zu pflanzen, um alte Bäume zu ersetzen, wenn dabei auf alte, hochstämmige Sorten zurückgegriffen wird, tragen Sie gleichzeitig dazu bei, die Vielfalt der Obstsorten zu erhalten. Altes Holz kann wie einen Brennholzstapel aufschichten und sich selbst überlassen werden. Dazu sollte der Stapel mit einem Dach o. ä. vor Regen geschützt und von einer Seite besonnt sein

 

Stängelnister: Lässt man markhaltige Stängel wie die der Nickenden Distel auch nach der Blüte für 3 Jahre stehen, schafft man ideale Nistplätze. Besonders wichtig für Wildbienen sind markhaltige Stängel, zum Beispiel die von Brombeere, Holunder, Distel und Karde. Sie können sie nach der Blühperiode im Garten stehen lassen. Alternativ können die Stängel auch gebündelt und in einem sonnigen Bereich des Gartens sich selbst überlassen werden.

 

Bodennister: Die meisten Arten nisten im Boden. Dazu benötigen sie offene Bodenstellen, eine lückige Grasnarbe, verdichtete Erde (im Bereich von Wegen), Sandflächen, Steilwände oder Abbruchkanten. Weitere, hoch spezialisierte Arten nutzen leere Schneckenhäuser oder mörteln ihre Nester selbst aus Baumharz oder Lehm.

Offene Bodenstellen im Bereich von Wegen sollten geduldet oder neu anlegen. Diese Flächen können durchaus verdichtet und können gelegentlich betreten werden. Solche Bodenstellen sollten allerdings vegetationsfrei bleiben und besonnt werden. Senkrechte Erdaufschlüsse oder Erdkanten werden von Bienen schnell besiedelt. Kleine Kanten von 15 bis 25 Zentimeter Höhe sind bereits ausreichend. Auch sie sollten besonnt sein, damit sie als Nistmöglichkeit geeignet sind. Wenn im Garten ein Erdhaufen oder Erdwall vorhanden ist, kann dieser an der sonnenzugewandten Seite mit dem Spaten so abgestochen werden, dass eine senkrechte Erdkante entsteht. Das beste Nistsubstrat für Bienen an Steilwänden ist Löss, jedoch werden auch Sandflächen oder Sandhaufen gern besiedelt. Eine Fläche ab vier Quadratmetern ist dafür ausreichend. Der Sand sollte 20 bis 30 Zentimeter hoch liegen. Um den Durchwuchs von Pflanzen zu verhindern, vorher den Mutterboden etwa 20 Zentimeter tief abtragen.

Alle Nistplätze, sowohl der unterirdisch als auch der oberirdisch nistenden Arten, müssen besonnt sein, weil sich die Larven nur bei genügend hohen Temperaturen entwickeln können. Wenn die Weibchen ein Nest angelegt haben, können sie Pollenquellen im Umkreis von mehreren hundert Metern um das Nest herum für ihre Sammelflüge nutzen. Je näher Nist- und Nahrungsraum sind, desto weniger muss ein Bienenweibchen fliegen und desto mehr Nachkommen kann es produzieren.

 

Die Nahrungsquelle ist ein großes Spektrum verschiedener blühender Pflanzen, um Pollen und Nektar für sich und den Nachwuchs zu sammeln. Mit einer gezielten Auswahl von geeigneten Futterpflanzen kann man sehr viele spezialisierte (oligolektische) Wildbienenarten fördern. Bienenarten, die nicht auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind (polylektische Arten), nutzen diese Pflanzengruppen ebenfalls. Mit einer Auswahl geeigneter Trachtpflanzen für Wildbienen können die Lebensbedingungen für weit mehr als die Hälfte der in Deutschland verbreiteten Wildbienenarten verbessert werden. Für Wildbienen ist die Herkunft ihrer spezifischen Futterpflanzenart zweitrangig, jedoch trägt die Wahl heimischer Pflanzen zum Erhalt und der Förderung bei. Zuchtformen von Gartenpflanzen eignen sich dann als Pollen- und Nektarquelle, wenn deren Blüten nicht gefüllt sind. Die Nektardrüsen sind bei diesen Blüten nicht mehr zugänglich und können von heimischen Insekten nicht genutzt werden.

 

Viele Pflanzen können als mehrjährige Stauden angepflanzt werden, andere eignen sich für die Ansaat in einjährigen Beeten oder sie wachsen in einer bunten Blumenwiese. Je vielfältiger das Nahrungsangebot, desto mehr Bienenarten bekommen eine Chance!

 

 

Informationen zu geeigneten Korbblütlern, Schmetterlingsblütlern, Lippenblütlern, Doldenblütlern und Kreutzblütlern gibt es zum Download:

Download
Nahrungspflanzen für Bienen.pdf
Adobe Acrobat Dokument 208.4 KB

Die Mischung macht's, vor allem im Sommer wird das Blütenangebot in Gärten oft knapp. Ein langfristiges, vielfältiges Nahrungsangebot und Wasserstellen sind für alle Bienenarten und Insekten nötig.

 

Anregungen zu Projekten für die Förderung und den Erhalt von Wildbienen:

Download
Trockenmauer_Aspekt Bienen.pdf
Adobe Acrobat Dokument 206.5 KB
Download
Wildbienenhotel.pdf
Adobe Acrobat Dokument 227.2 KB

Quelle: https://www.deutschewildtierstiftung.de/

Auszug Deutsche Wildtier Stiftung 1. Auflage 2016